
Dan Dreyer (gesprochen “Dahn” nicht “Dän”) ist ein absoluter Vielschreiber. Neben den Genres Thriller und Horror begeistert ihn vor allem die Fantasy. Dabei begibt er sich nicht nur in magische Welten, sondern schreibt bevorzugt in vergangenen Zeiten. Denn historische Fakten und fantastische Fiktionalität zu einem besonderen Plot zu verschmelzen, ist eines seiner Markenzeichen.
Doch das große Interesse an der europäischen Geschichte ist nicht immer da gewesen. Als Schüler war der Geschichtsunterricht für ihn ein absolutes “Schnarchnasenfach”. Seine Lehrkräfte, so Dreyer, schafften es, selbst die französische Revolution in pure Langeweile zu verwandeln. Aus diesem Grund verbrachte er den Großteil dieses Faches in der Raucherecke.
Seit er jedoch selbst entscheiden kann, was er sich aneignet und wie er es sich aneignet, gehört die Recherche der Historie zu seinen großen Leidenschaften. Ob im Internet, in der Stadtbücherei, beim Schauen von Dokumentationen oder auf Flohmärkten, das Stöbern in der Vergangenheit bereitet ihm Heidenspaß.

Und dieser Begeisterung – insbesondere für das 19. Jahrhundert – lässt er in der “Flammenbringer-Reihe” und auch in den “Nebula Convicto Chroniken 1887” freien Lauf. Zwischen Königreichen, Kaiserreichen, dem Wogen von Monarchien und Republiken und den Trommeln des Krieges entfalten sich in “Seelensauger 1” epische Schlachten im Namen der Revolution sowie eine magische Reise.
Die Authentizität seiner Kampfszenen ist hierbei einzigartig, denn der Autor überlässt die Planung der Nahkämpfe nicht bloß seiner Fantasie. Als begeisterter Kampfsportler nutzt er das Training nicht selten zur hautnahen Recherche. Doch nicht nur für sein literarisches Schaffen ist der Kampfsport eine Erleuchtung gewesen. Als kleiner Junge musste er lernen, dass seine einzige Chance sich Respekt unter Größeren zu verschaffen im Jähzorn lag. Um diese Emotion zu bändigen und unter Kontrolle zu bekommen, begann er mit dem Judo. Über das Boxen und Krav Maga fand er schließlich zu den Combatives und hat darin ein verlässliches Ventil gefunden. Heute bildet er sich stetig fort, beschäftigt sich mit der Psychologie hinter dem Sport und gibt auch Lehrgänge.
Über seinen Mentor Sam Feuerbach lernte Dan Dreyer den Autoren Kollegen Torsten Weitze kennen. Bei einem Treffen auf der Buchmesse suchte Weitze den Kontakt. Für seine “Nebula Convicto Reihe” wollte er ein Spin-Off im selben Universum, doch dieses sollte in der Vergangenheit spielen. Also im Fachgebiet von Dan Dreyer. Als Dreyer der Zusammenarbeit zustimmte, war der Grundstein für die beliebten “Nebula Convicto Chroniken 1887” gelegt.
Während Torsten Weitze Schirmherr über Welt und Wesen bleibt, agiert Dan Dreyer ansonsten künstlerisch frei im Universum seines Kollegen. Obgleich er Exposés für Zeitverschwendung hält, arbeitete Dreyer einen großen Plot aus und hielt diesen auf einem acht Meter langen Whiteboard fest. Dann setzte er sich mit Torsten Weitze zusammen und besprach die Details. Seitdem bleiben die Kollegen in stetem Austausch, der sich mal auf WhatsApp oder via E-Mail abspielt, sich aber auch über stundenlange Telefonate erstrecken kann.

Der Kreativität sind in den “Nebula Convicto Chroniken” dennoch ein paar Grenzen gesetzt. So gibt das zeitliche Setting die Sprache, gesellschaftliche Konventionen und politische Zusammenhänge vor. Die Herausforderung, so Dreyer, bestehe darin, all dies einzubetten, ohne die Leserschaft mit einem Info-Dump zu langweilen. Doch die Beliebtheit der Reihe beweist, dass es ihm gelungen ist, auch aus diesem Kampf als Sieger hervorzugehen.
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